@nixcraft
@nixcraft
The Binder Lab (@TheBinderLab): Ich hielt mich bislang etwas zurück, die „Britische #SARSCoV2 #Mutation“ angeht. Wieso? Weil wir einfach noch recht wenig wissen, was es damit auf sich hat. *Dass* es sie gibt und sie sich (in England) schnell verbreitet hat, das steht aber außer Frage. Das Wichtigste ⬇️
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The Binder Lab (@TheBinderLab): ❓Um was geht es ❓Das #Coronavirus ist ein RNA-Virus, d.h. seine Erbinformation besteht nicht aus DNA wie bei uns, sondern aus RNA. Und beim Vervielfältigen von RNA entstehen Fehler. RNA-Viren haben daher normalerweise eine sehr hohe Mutationsrate und nur ein gewisser Teil 2/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): ihrer Nachkommen sind so fehlerfrei (besser: -arm), dass sie sich weitervermehren können. #Corona-Viren sind hier eine Ausnahme, weil sie– ähnlich wie bei der DNA-Vervielfältigung– Korrekturmechanismen besitzen, die „Abschreibe-Fehler“ erkennen und korrigieren können. Darum
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The Binder Lab (@TheBinderLab): ist ihre Erbinformation (Genom) für RNA-Maßstäbe erstaunlich stabil. Für die Entwicklung einer Impfung ist das ein Segen, da somit auch die Virus-Oberfläche, gegen die das Immunsystem dabei Antikörper entwickelt, unverändert bleibt (siehe Interview).
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The Binder Lab (@TheBinderLab): Komplett verhindern können aber auch Coronaviren Mutationen nicht– wenn ein einzelnes Virus in der Zelle seine RNA viele tausend male „abschreibt“, dann ist das fast unvermeidlich. Wenn so eine Mutation die Überlebensfähigkeit des Virus auch nur ein wenig verschlechtert, dann
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The Binder Lab (@TheBinderLab): Haben diese mutierten Nachkommenviren keine Chance gegen die fitteren, nicht mutierten: dank exponentiellen Wachstums (im Körper) gibt es am Ende eine gewaltige Überzahl an fitten, nicht mutierten Viren und fast nur die werden bei Ansteckung an die nächste Person weitergegeben.6/
The Binder Lab (@TheBinderLab): Wenn eine Mutation keinen nennenswerten Einfluss auf die Vermehrungsrate des Virus hat, dann hat sie zumindest eine gewisse Chance sich nennenswert zu vermehren und weitergegeben zu werden. Es ist dann einfach Zufall, welche Virusversion bei der Ansteckung übertragen wird!
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The Binder Lab (@TheBinderLab): So kommt es dazu, dass sich über die Zeit verschiedene Virusvarianten verbreiten, die sich in wenigen „Buchstaben“ ihres Erbguts unterscheiden. Wenn sich zu einer bestimmten Mutation eine weitere gesellt, weiß man, wenn man das neue Virus findet, dass es von einem Vorläufer
8/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): abstammen muss, der eben diese erste Mutation trug. Auf diese Weise kann man dann „Ahnenforschung“ betreiben und Stammbäume erstellen und ziemlich genau sehen, wie sich das Virus über die Welt ausgebreitet hat.
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https://nextstrain.org/ncov/global?c=region https://twitter.com/TheBinderLab/status/1340966503483650048/photo/1
The Binder Lab (@TheBinderLab): Wenn in sehr seltenen Fällen eine Mutation nun aber sogar einen Vorteil für das Virus mit sich bringt– schnellere Vermehrung, bessere Infektion neuer Zellen, weniger Angriffsfläche für das Immunsystem– dann folgt daraus, dass sich die neue Variante sogar überproportional
10/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): gegen die nicht mutierten Vorgänger durchsetzen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass die neue Variante bei Ansteckung übertragen wird, ist also sehr hoch.
❓Wie ist das nun bei der neuen „britischen Variante“❓Kurz um: man weiß es noch nicht sicher!
11/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): Erstaunlich ist, dass sie sich nicht nur durch *einen* Fehler von den anderen in UK zirkulierenden Varianten unterscheidet, sondern gleich durch *siebzehn*! Dadurch wird sie zu einem sehr weit herausragenden Ast im Stammbaum. Sicher ist auch, dass die Variante sich
12/23 https://twitter.com/TheBinderLab/status/1340966513596096517/photo/1
The Binder Lab (@TheBinderLab): in England sehr weit ausgebreitet hat. Ob das etwas über ihre Ansteckungsfähigkeit aussagt ist nicht ganz sicher– es könnte auch ein Zufallsprodukt sein, we oben beschrieben, dass dann, z.B. bei einem großen #superspreader Ereignis direkt auf eine hohe Anzahl Personen
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The Binder Lab (@TheBinderLab): übertragen wurde, die sie dann ihrerseits weiterverteilt haben. Durch die Neigung von #SARSCoV2 zu solchen massiven lokalen Ausbrüchen (hohe Überdispersion) spielt der Zufall häufig eine überraschend entscheidende Rolle; siehe auch diesen spannenden Artikel:
14/23 https://twitter.com/thebinderlab/status/1312872854439038979
The Binder Lab (@TheBinderLab): Es kann aber eben auch sein– und ist im aktuellen Fall im UK aus verschiedenen Gründen nicht unwahrscheinlich–, dass die Variante einen Vorteil hat bei der Infektion neuer Personen. Gleich drei Mutationen betreffen nämlich das Oberflächenmolekül #Spike, das für den Eintritt
15/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): die Wirtszelle verantwortlich ist. Und für eine dieser Mutationen wurde bereits im Labor gezeigt, dass sie die Bindung von Spike und damit vom gesamten Virus an die Wirtszelle deutlich erhöht und eine Infektion damit wahrscheinlicher macht. Dadurch erhält die Variante einen
16/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): weiteren Vorteil gegenüber der anderen zirkulierenden Varianten. ❓Ist die neue Variante also gefährlicher❓Auch das kann noch nicht beantwortet werden. Denkbar wäre, wie beschrieben, dass sie einfacher auf neue Menschen übertragen werden kann. Dadurch erhöht sich
17/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): also der sog. R-Wert, also die Anzahl an Personen, die ein/e Infizierte/r ansteckt. Und damit beschleunigt sich auch der potentiell exponentielle Anstieg bei den Neuinfektionen. Aus diesem Grund beschloss das UK, einen noch strengeren #Lockdown zu verhängen: höherer R-Wert
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The Binder Lab (@TheBinderLab): erfordert stärkere Kontaktbeschränkungen, um die Ausbreitung zu verhindern / verlangsamen. Aktuell basiert das auf (begründeten) Befürchtungen, aber wenn man nichts tut, bis sich das bestätigt, könnte sich das Virus eben schon global ausbreiten.
19/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): ❓Und wie sieht es mit Krankheit und Tot aus❓Auch hier ist die Datenlage noch nicht gründlich genug ausgewertet, um definitive Antworten zu geben. ❗️Allerdings: es scheint so zu sein, dass die neue Variante *keine* schwereren #COVID19-Verläufe verursacht❗️Zu bedenken ist
20/23
The Binder Lab (@TheBinderLab): aber, dass es bei höhem R-Wert der Variante ohne Gegenmaßnahmen zu stark steigenden Fallzahlen kommen würde (siehe England), und dadurch die Zahl an Intensivpatienten und Toten im gleichen Maße ansteigen würde. Auf diesen einfachen Zusammenhang macht u.a. @ViolaPriesemann
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The Binder Lab (@TheBinderLab): eindringlich aufmerksam und fordert– zusammen mit vielen anderen führenden Wissenschaftlern– eine europäisch abgestimmte Strategie zum Drücken der Fallzahlen insgesamt. Damit wäre auch die neue Variante unter Kontrolle zu bringen:
22/23 https://twitter.com/violapriesemann/status/1340077129338396678
The Binder Lab (@TheBinderLab): Soviel einmal zur Einordnung der aktuellen Schlagzeilen zum „mutierten #Coronavirus“! Wer sich weiter informieren mag, dem sei der Thread und zugehörige @ScienceMagazine-Artikel von @kakape wärmstens empfohlen:
There’s a lot of concern and confusion right now about the new #sarscov2 variant identified in UK. I’ve spent today and yesterday talking to a dozen people working on this. My story is here: https://t.co/HupLMpgHPt
— Kai Kupferschmidt (@kakape) December 20, 2020
Thread to come (may be long and slow)
The Binder Lab (@TheBinderLab): Quelle: https://virological.org/t/preliminary-genomic-characterisation-of-an-emergent-sars-cov-2-lineage-in-the-uk-defined-by-a-novel-set-of-spike-mutations/563
Eva von Redecker © Paula Winkler
Wir wollen die Virologen mit der Deutung der Lage nicht alleinlassen. Deshalb fragen wir in der Serie "Worüber denken Sie gerade nach?" führende Forscherinnen und Forscher der Geistes- und Sozialwissenschaften, was sie in der Krise zu bedenken geben und worüber sie sich nun den Kopf zerbrechen. Die Fragen stellt Elisabeth von Thadden. Von der Philosophin Eva von Redecker, 38, erschien zuletzt das Buch "Revolution für das Leben. Philosophie der neuen Protestformen" (2020).
ZEIT ONLINE: Worüber denken Sie gerade nach, Eva von Redecker?
Eva von Redecker: Über Freiheit. Vieles von dem, worüber ich nachdenke, läuft auf die Frage hinaus, wie wir Freiheit verstehen und wie wir sie vielleicht neu verstehen sollten. Ich wundere mich gegenwärtig immer wieder, dass mir der Mobilitätsverlust durch Corona als ein Freiheitsgewinn erscheint: Ich gewinne die Freiheit, an einem Ort zu leben. Ich habe das Empfinden, freier zu sein, weil ich bleiben kann, wo ich bin. Woran liegt das? Zweifellos bedeutet es für viele eine Restriktion, sich in der Pandemie kaum fortbewegen zu dürfen, und für viele bringen die Einschränkungen eine Verödung und Zermürbung mit sich, zumal wenn ihre Arbeit bedroht ist und zu Hause Aggression oder gar Gewalt herrschen. Doch ich meine etwas anderes: An einem Ort bleiben zu dürfen bedeutet auch, ein Glücksgefühl der Verwurzelung zu spüren, das im starken Kontrast zum tatsächlich drohende Verlust einer sorglos bewohnbaren Welt steht. Zu bleiben, das heißt: Wir können täglich im selben Wald spazieren gehen, wenn wir uns danach sehnen. Auch der Protest im Dannenröder Forst erschließt sich auf diese Weise neu: Dort wird um den Erhalt eines Waldes gekämpft, um einen Ort, der bleiben soll. Wenn die Protestierenden ihn verlassen, gibt es die Bäume nicht mehr.
ZEIT ONLINE: Zwischenfrage: Was ist das denn für ein Ort, an dem Sie gerade – in Freiheit und notgedrungen – bleiben?
Von Redecker: Jedenfalls nicht meine Heimat, denn eigentlich bin ich ja Küstenbewohnerin. Jetzt lebe ich im Ruppiner Land, in Brandenburg. Und eigentlich sollte ich, wenn Corona es nicht verhindert hätte, als Fellow an der Universität in Verona sein, an einem zweifellos besonders schönen Ort. Aber jetzt ist zu spüren: Das Privileg des 21. Jahrhunderts wird es sein, nicht reisen, auswandern oder gar fliehen zu müssen. Sondern einen Ort zu haben, der bestehen bleibt, von dem man nicht wegmuss. Es stellt sich dramatisch die Frage: Wie können wir auf anständige Weise diese Orte teilen, wie sie erhalten und für die Welt öffnen?
ZEIT ONLINE: Ein Teil der Gesellschaft versteht Freiheit ganz anders als Sie und empfindet die Corona-Politik als unzumutbare Freiheitsbeschneidung.
Von Redecker: Ich beobachte entsetzt, wie stark sich derzeit in verschiedenen Gruppen der Freiheitsbegriff verkettet mit einem Recht, zu zerstören und Leben zu gefährden. Man spürt offenbar seine Freiheit nur, wenn man sie wüst verwenden kann: Die Meinungsfreiheit ist erst zu spüren, indem man andere verletzen darf, die Konsumfreiheit, indem man in Benzinschleudern fahren kann, und die öffentliche Bewegungsfreiheit, indem man anderen ins Gesicht husten darf. Die liberale Freiheit der Wahl ist ja bereits ein recht enger Freiheitshorizont, aber hier verfinstert sich dieser noch autoritär. Solche Freiheit gebärdet sich als gefährliche Rücksichtslosigkeit, wenn wir die Schranke, die die anderen für uns sind, einfach durchbrechen wollen. In meinen Augen beruht diese Haltung darauf, dass wir den modernen Bürger nach dem Modell des Eigentümers konzipiert haben, der in seiner eigenen Domäne nach Belieben schalten und walten kann. Hinzu tritt eine schräge Euphorie, die derjenige verspürt, der mit dem Rest der Welt gleich auch die Realität aus seiner Domäne aussperrt.
ZEIT ONLINE: Was soll das heißen im Blick auf Corona?
Von Redecker: Es heißt, einkaufen zu gehen, Geburtstage zu feiern, sich mit Bekannten und Freunden zu treffen, zu reisen, als gäbe es keine Pandemie. Die protestierende Minderheit lebt in der Illusion, dass die Realität des Virus nicht existiert. In diesem Freiheitsverständnis zeigt sich ein Weltverlust in beängstigendem Maßstab. Es ist ein berauschendes Phantasma, die Probleme abzustreifen, in denen wir leben, anstatt sie handelnd zu lösen.
ZEIT ONLINE: Die Realität ist ungemütlich. Vieles spricht dafür, sie nicht an sich heranzulassen und lieber fünfe gerade sein zu lassen.
Von Redecker: Aber wirklich gemütlich wäre eben auch nur eine veränderte Realität und keine verdrängte. Für die Philosophin Hannah Arendt, die ihr Denken der Wirklichkeit des Nationalsozialismus abgerungen hat, gab es dennoch gute Gründe für ihre Liebe zur Welt. Sie sagte einmal, dass sie weiter gern Deutsch spräche, weil ja schließlich nicht die deutsche Sprache verrückt geworden sei, sondern die Nazis. Genauso ist es ja heute nicht die Welt, die verrückt geworden ist, wenn Pole schmelzen und Wälder brennen. Sondern: Menschen haben in ihr verrückte Dinge angerichtet. Eine andere Welt müssen wir erst erringen und dafür auf einen wirklichen Weg aus der Gegenwart in die Zukunft gelangen. Dass die Pandemie und der Klimawandel uns, ohne dass ich es zynisch meinte, als Spiegel von Handlungsfolgen dienen, ist auch ein Glück.
ZEIT ONLINE: Ein Glück?
Von Redecker: Wenn man versteht, was man tut, dann tut man es freier. Hannah Arendt hat von der Banalität des Bösen gesprochen als einer Unfähigkeit, sich seiner Vorstellungskraft zu bedienen. Diese Banalität hat heute eine Entsprechung: Man sieht nicht und will nicht sehen, wie die Welt aussehen wird, wenn wir weiter der Freiheit nachgehen, Lebensgrundlagen zu zerstören. Gegenwärtig wird es ja, ob klimapolitisch oder im Blick auf die Pandemie, fast als ein Recht eingefordert, sich dumm und blind zu stellen gegenüber den Handlungsfolgen. Das erscheint mir als Freiheitsverlust. Es führt zu Handlungsunfähigkeit. Die Umweltbewegung aber, vom Bündnis Ende Geländebis Fridays for Future, mahnt zur Realität und zur Zukunftsvorstellung.
ZEIT ONLINE: Nicht nur sie! Die erdrückende Mehrheit der Gesellschaft spricht sich längst für umweltverträgliche Lebensformen aus.
Von Redecker: Aber sie sieht nicht, wie sich anders wirtschaften ließe. Was man tun müsste, um die Energieversorgung anders zu gewährleisten oder Amazon zu enteignen. Wir unterschätzen vielleicht den guten Willen der Gesellschaft, aber wir überschätzen ihre Autarkie, sich aus Infrastrukturen zu befreien, die sie binden: Im Mietshaus läuft die Ölheizung weiter, obwohl man selbst die erneuerbaren Energien bevorzugt. Wenn keine Bahnlinie fährt, die einen aus dem Vorort in die Stadt bringt, nimmt man eben das eigene Auto.
ZEIT ONLINE: Sie haben eine Philosophie von Protestbewegungen wie Black Lives Matter oder Fridays for Future beschrieben. Was macht nun Corona mit diesem Protest?
Von Redecker: Das Virus hat einen Ausnahmezustand erzeugt. Die Aktivisten von Black Lives Matter konnten darin die bestürzende Erfahrung artikulieren, dass ihre Leben in rassistischen Gesellschaften immer schon vom drohenden Tod überschattet sind. Die Klimaproteste waren hingegen zunächst stillgestellt. Die Pandemie erschien beinahe als Konkurrenzkrise. Dabei ist sie Teil derselben Dynamik wie die globale Erwärmung. Diese Pandemie zeigt schließlich auch eine Krise unseres Naturverhältnisses an. Sie macht mit Nachdruck deutlich, dass unsere gesellschaftlichen Dynamiken das Leben und Atmen aufs Spiel setzen. Insofern stärkt sie langfristig vielleicht auch die Umweltbewegung.
ZEIT ONLINE: Die Skepsis gegenüber dem Regierungshandeln hat in der gegenwärtigen Protestkultur inzwischen höchst unterschiedliche Gesichter. Was unterscheidet den Protest der Corona-Skeptiker vom Protest der Klimaaktivisten?
Von Redecker: Ich versuche gegenwärtig, die Formen und Akteure des Protests in Bezug auf den Begriff des Lebens zu verstehen. Dieser Bezug ist auf beiden Seiten grundverschieden. Die Besitzstandswahrenden nehmen das Sterben oder Aussterben vieler Lebewesen in Kauf, zugunsten des eigenen Lebens. Dafür hegen sie das Lebendige herrschaftsförmig zum eigenen Vorteil ein, ob es um die Grenzschließung gegenüber Flüchtenden geht, die Leugnung der Realität des Virus oder um ein nutzenorientiertes Naturverhältnis. Die andere Seite der Protestierenden versteht hingegen das planetare Leben als einen Zusammenhang wechselseitiger Abhängigkeit, ihnen geht es darum, das Gedeihen auch der gefährdeten Lebewesen zu fördern: nach der Idee der Pilzwurzelrevolution, des verwobenen Geflechts und Stoffwechsels, in dem wir stehen.
Historisch:
(1973)
(1983]
Mela Eckenfels (@Felicea): Mit den steigenden Todeszahlen, der Triage und den weiterhin steigenden Zahlen Neuinfektionen, wird es dann demnächst die ersten 'Rückkehrer' geben. Die jetzt entweder schlicht schon immer davon überzeugt, waren, dass wir in einer Pandemie sind oder die ganz arg betroffen sind.
Mela Eckenfels (@Felicea): (Und vor allem auch, wenn der mediale Fokus dann irgendwann vom leidenden EInzelhändler und Gastwirt wegschwenken und zu den Opfern hinschwenken wird.)
Mela Eckenfels (@Felicea): Der erste Teil lügt platt und geht (korrekterweise) davon aus, dass die meisten Menschen es schlucken werden. Der zweite Teil erwartet, dass man ihnen deswegen jetzt nicht böse sein darf. Jeder kann sich doch mal irren. ODER!
Mela Eckenfels (@Felicea): Ich bin kein Freund davon, schnell und bereitwillig zu verzeihen. Gruppe 1 schon gar nicht, weil lügende Opportunisten nun mal für ziemlich viel Schlechtes in dieser Welt verantwortlich sind. Und auch bei Gruppe 2 lohnt es sich, erst mal zu reflektieren.
Mela Eckenfels (@Felicea): Tausende Tote, die nicht hätten sein müssen. Tausende Tote, weil einige, viele, Menschen der Realität nicht ins Gesicht sehen wollen. Tausende Tote, weil einige Menschen lieber genehme Lügen glauben oder Selbstdarstellern zuhören wollten.
Mela Eckenfels (@Felicea): Tausende Tote, weil zu viele Menschen ihrer Bürgeraufgabe, sich vernünftig zu informieren, nicht nachgekommen sind.
Tausende Tote, weil wir jetzt schon mal erlebt haben, was im Falle einer neuerlichen, autoritären oder faschistischen Regierung passieren könnte:
Mela Eckenfels (@Felicea): Das Gleiche wie jedes Mal.
Opportunismus und die Weigerung sich zu informieren oder auch nur damit auseinanderzusetzen, was zuverlässige Informationen sind und was nicht, macht einen im Normalfall vielleicht wütend, wenn Leute Personen wählen, weil die nett lächeln, z.B.
Mela Eckenfels (@Felicea): Diesmal kostet die bequeme Haltung, sich in einem sicheren und wohlhabenden Land sich normalerweise nicht wirklich zwingend um gesellschaftliche Belange kümmern zu müssen, Menschenleben.
Mela Eckenfels (@Felicea): Es gibt einen Unterschied zwischen Leuten ihre Fehler beständig vorhzualten und Leuten nicht einfach so damit durchkommen zu lassen.
Jemandem seine Fehler beständig vorzuhalten, ist mit Sicherheit kontraproduktiv und wahrscheinlich auch grausam.
Mela Eckenfels (@Felicea): Jemanden einfach damit durchkommen zu lassen, zu sagen "ja, war ja verständlich. Konntest du nicht besser wissen" ist auf jeden Fall auf lange Sicht gesehen unklug. Weil kein Lerneffekt einsetzt und sich die Person beim nächsten Mal wieder unverantwortlich verhalten wird.
Mela Eckenfels (@Felicea): Und weil man es besser wissen _konnte*_.
Von daher würde ich auf verständnisvolle Signale verzichten und klar machen, dass es eine Entscheidung war.
Es war eine Entscheidung, denen zuzuhören, die Lügen erzählen, dass es nicht so schlimm kommen werde.
Mela Eckenfels (@Felicea): Oder, dass es nicht real sei.
Oder, dass es eine Verschwörung sei.
Oder, dass sich $Experte doch damals schon geirrt hätte.
Gute, qualitativ hochwertige Information war verfügbar. Einordnung war verfügbar.
Es gibt keine Ausrede.
Mela Eckenfels (@Felicea): *) Ich nehme die Leute aus, denen tatsächlich der Zugang zu Information fehlte, weil sie kein Geld haben für Internet (zu Hause), Geräte und auf Quellen aus zweiter Hand angewiesen sind oder für die kein barrierefreier Zugang existiert.
Mela Eckenfels (@Felicea): Von daher könnte eine Reaktion in die Richtung gehen: "Ja, es ist gut, dass Du jetzt zurückgefunden hast und beginnst die Situation ernst zu nehmen. Aber das macht, was geschehen ist nicht ungeschehen. Es hat Leben gekostet.
Mela Eckenfels (@Felicea): Vergiss das nicht, wenn du das nächste Mal vor einer ähnlichen Situation stehst. Und ich werde Dich dann an das erinnern, was 2020 passiert ist und an deine Verantwortung."
Mela Eckenfels (@Felicea): Es ist auch damit zu rechnen, dass sich nun Wut vermehrt auf die medizinischen Berufe richten wird.
Weil sie nicht allen helfen können.
Weil sie triagieren müssen.
Weil die Angehörigen das nicht immer verstehen werden.
Weil Fehlentscheidungen vorkommen werden.
Mela Eckenfels (@Felicea): Lasst nicht zu, dass sie die Last nun doppelt tragen und dafür angefeindet werden.
Meine Bitte an medizinische Berufe: Lasst in der Situation Menschen mit Behinderungen nicht über die Klinge springen, weil es die einfachere Lösung zu sein scheint.
Mela Eckenfels (@Felicea): Wir kenne die Last, die auf Euch liegt, die schwindenden Handlungsmöglichkeiten, die unangenehmen Entscheidungen.
Bitte erkennt ihr unseren Wunsch, auch in der momentanen Situation zu überleben.
Mela Eckenfels (@Felicea): P.S. Lasst bitte auch "victim blaming" nicht zu. Der beste Schutz gegen die Pandemie war eine niedrige Inzidenz. Wer sich infiziert, auch und gerade unter medizinischem Personal, hat nichts falsch gemacht.
Wir, als Gesellschaft, haben es falsch gemacht.
DAS WAR VORHERSEHBAR UND ES WURDE AUCH VORHER GESEHEN. Wir merken uns, wer es nicht sehen wollte.
Isabella Eckerle (@EckerleIsabella): Die Zeit für die Entwicklung der #Langzeitstrategie zur Vermeidung von neuen Lockdowns wäre im Sommer gewesen - stattdessen wurde immer wieder folgendes Wunschdenken öffentlich befeuert: “Kinder spielen keine Rolle, langsame Durchseuchung ist ok, lernen mit dem Virus leben” 1/3
Isabella Eckerle (@EckerleIsabella): “es gibt kein exponentielles Wachstum, es kommt keine 2. Welle, magische schützende T-Zell-Immunität, falsch positive PCRs, abgeschwächtes Virus, noch Platz auf Intensiv, etc...” Massive Angriffe auf alle, die vor diesen haltlosen Thesen gebetsmühlenartig gewarnt haben 2/3
Isabella Eckerle (@EckerleIsabella): Ich glaube, diese Scheindiskussionen über den Sommer in
Kombi mit zu schnellen Lockerungen haben uns genau dahin gebracht, wo wir jetzt sind (und das absehbar) . Andere Länder haben derweil das Virus unter Kontrolle gebracht & können jetzt normal leben. #SARSCoV2 #COVID19 3/3