"Fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" und "einseitig": Der Programmbeirat teilt über weite Strecken die Publikumskritik an der Berichterstattung
"Fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" und "einseitig": Der Programmbeirat teilt über weite Strecken die Publikumskritik an der Berichterstattung
... in Schottland.
Im Prinzip geht es eigentlich also. Journalismus kann das.
Aber auch ohne den Quervergleich ein sehenswerter Beitrag.
Ein Gespräch mit Willi Wimmer
Willy Wimmer gehörte 33 Jahre dem Bundestag an. Zwischen 1985 und 1992 war er erst verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Von 1994 bis 2000 war er Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
„Wann haben Sie zuletzt einen kritischen Artikel über Russland veröffentlicht?“
Antwort bei den Nachdenkseiten, die ich nachvollziehen kann.
Paul Schreyer
„Sie blicken also trotz der gegenwärtig prekären geopolitischen Lage auch positiv in die Zukunft?
Aus Prinzip. Die Situation ist doch so, daß wir gegenwärtig mit einer Fülle von negativen Meldungen bombardiert werden. Die Abendnachrichten scheinen nur noch aus Meldungen von der Ukraine, dem Irak, Syrien, Gaza, NSA, NSU und Naturkatastrophen zu bestehen. Das führt gesellschaftlich gesehen zu einer Lähmung. Diese extreme Fixierung auf das Negative und anscheinend Ausweglose ist ein Nährboden für Fatalismus. Wir leben in einer Umbruchzeit, in der das Negative irgendwann sein Maximum erreicht, während im Hintergrund schon die progressiven Strömungen wachsen. Derzeit sind sie noch kaum öffentlich und medial sichtbar, aber es gibt sie. Ein Indikator für das Ende der Lethargie sind, wie erwähnt, die massenhaft kritischen und verärgerten Leserkommentare seit Beginn der Ukraine-Krise im Frühjahr. Im letzten Jahr hat sich über die Berichterstattung zu den Snowden-Leaks langsam und stetig ein öffentlicher Unmut gebildet, der zwar immer noch nur eine Minderheit der Bevölkerung erfaßt hat – doch einmal gewecktes kritisches Potential verschwindet eben auch nicht wieder einfach so. Ich habe den Eindruck, daß wir derzeit eine Trendwende erleben, in der die Meinungsschlacht um die Ukraine vielleicht im Rückblick einmal als der entscheidende Punkt betrachtet werden wird.“
Voller Text bei bei Junge Welt