Menschenrechtsopfer aus Bahrain, Ägypten etc. freuen sich, dass ihre Politiker in Paris für Pressefreiheit auf die Straße gehen

Unter den Millionen Trauermarsch-Teilnehmern befanden sich auch etliche Politiker wie Merkel (hinten links), Netanjahu (mitte), Poroschenko (rechts neben Merkel) und Matteo Renzi (nicht im Bild).

Die tausenden gefolterten, zu Unrecht inhaftierten oder wegen Nichtigkeiten verurteilten Menschen in Ägypten, Bahrain, Jordanien, Mali, Russland und den palästinensischen Autonomiegebieten zeigen sich hocherfreut darüber, dass hochrangige Politiker ihrer Länder gestern in Paris beim Trauermarsch für die Pressefreiheit demonstriert haben.

Mehr als 1,7 Millionen Menschen sollen gestern in Paris am Gedenkmarsch für die Toten des Attentats der letzten Woche teilgenommen haben, bei dem das Satiremagazin Charlie HebdoZiel der Terroristen war. Zusammen mit Frankreichs Staatschef Francois Hollande nahmen zahlreiche Regierungschefs und hochrangige Politiker anderer Länder teil, um für die freie Ausübung der Meinungsfreiheit (“Westliche Werte”) ein Zeichen zu setzen.

Eingesperrte Journalisten, gefolterte Menschenrechtsaktivisten, drangsalierte Demonstranten und verprügelte Willküropfer aus Jordanien, der Türkei, Bahrain, Ägypten, Algerien, Mali, Katar, Russland, Israel und den Palästinensergebieten sind in lauten Jubel ausgebrochen, als sie in ihren Gefängnissen, Geheimgefängnissen, Folterkellern, im Krankenhaus oder im Hausarrest von der Teilnahme ihrer Spitzenpolitiker an dem Marsch für die Meinungs-, Presse- und Redefreiheit gehört haben.

Weiterlesen