Frieden oder Krieg gewinnen?

Manchmal liefert der Spiegel im Text, warum seine Überschrift falsch ist.

„Hamas und die Waffenruhe: Zu hoch gepokert

Es klang ein wenig eingeschnappt, was der militärische Flügel der Hamas am Dienstag veröffentlichte: "Keine offizielle oder inoffizielle Seite ist an uns herangetreten mit dem Waffenstillstandsvorschlag, der in den Medien diskutiert wird", so die Presseerklärung. Man habe von Ägyptens Plan nur auf den Nachrichtenseiten gelesen. "Wenn der wiedergegebene Inhalt stimmt, ist es eine Unterwerfung, die wir klar ablehnen."

Die israelische Regierung stimmte dem Waffenstillstand am Dienstagmorgen dagegen zu. Ihr hatte Ägypten den Vorschlag zur Diskussion vorgelegt. Er sieht eine Waffenruhe vor. Zudem soll über die Einfuhr von Waren und Personen in den abgeriegelten Gazastreifen verhandelt werden. Binnen 48 Stunden nach Inkrafttreten des Waffenstillstands will Ägypten ranghohe palästinensische und israelische Delegationen empfangen, um indirekte Verhandlungen zu führen.

Geschickt haben Kairo und Jerusalem die Hamas in eine schwierige Lage manövriert. Egal, was die Radikalen nun tun, sie können nur verlieren. ...“

Die eine Seite bekommt also den Entwurf, die andere kann ihn später in der Presse lesen. Also geht es nicht um Frieden, sondern um taktische Spielchen.

Vielleicht ist es so, dass mit den „Radikalen“ im letzten zitierten Satz die israelische Regierung gemeint ist. Dann müsste die Überschrift jedoch „ Israel und die Waffenruhe: Zu hoch gepokert“ lauten.

Den Rest des Artikels muss man dann eigentlich nicht mehr lesen.