Unsere Nazis in unserer Ukraine

„Die Geschichtsklitterung des Arsenij Jazenjuk

Am 7. und 8. Januar besuchte der ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk Berlin. Am Mittwochabend war er bei den ARD-Tagesthemen zugeschaltet. Im Interview mit Moderatorin Pinar Atalay vermittelte Jazenjuk dabei eine Interpretation des Zweiten Weltkriegs, die man nur als rechtsradikale Geschichtsklitterung bezeichnen kann. Der Maidansieger selbst bestätigt damit einmal mehr Zweifel an den derzeitigen ukrainischen Machthabern. Von Stefan Korinth.

„Wir können uns alle sehr gut an die sowjetische Invasion der Ukraine und Deutschlands erinnern. So etwas muss man vermeiden. Und niemand hat das Recht, die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs erneut zu schreiben“, sagte der Premierminister, korrekt übersetzt.[1]

Damit meinte er tatsächlich das Vordringen der Roten Armee gegen die Wehrmacht und deren Verbündete bis zum Sieg über Nazideutschland 1945. Dass es Wehrmacht und SS waren, die im „Unternehmen Barbarossa“ zuvor die Sowjetunion angegriffen, Millionen Menschen ermordet und große Teile Osteuropas – vor allem der Ukraine – verheert hatten, verschwieg Jazenjuk.[2] Moderatorin Atalay widersprach ihm nicht. Auch andere deutsche Leitmedien ignorierten Jazenjuks Geschichtsfälschung. Ganz anders in Russland, dort erzeugte die historische Verdrehung große Aufmerksamkeit.[3] ...“

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Auch der Spiegel kommentierte es bissig:

„Und in der Tat, waren doch ab 1942 sowjetische Truppen gnadenlos nach Westen vorgerückt. Sie schreckten damals nicht davor zurück, den Armeen des demokratisch gewählten Reichskanzlers A. Hitler auch durch ukrainisches Gebiet zu folgen. Die etwas längere Route südlich des Schwarzen Meeres - unter Umgehung der Ukraine - war ihnen offenbar zu beschwerlich.

Schließlich verletzten die Sowjets die deutschen Ostgrenzen und drangen auf deutsches Hoheitsgebiet vor, wie wir uns mit Herrn Jazenjuk alle sehr gut erinnern. Ob das auch auf Frau Atalay zutrifft, wissen wir nicht. Jedenfalls warf der kleine Exkurs in die russische Aggressionsgeschichte bei ihr keinerlei Fragen auf.“