TrumpTapes


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Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Statt Feierabend hier die Analyse zu den beiden Ausschnitten der #TrumpTapes, die die Washington Post bisher veröffentlicht hat. Trump spricht mit Raffensperger, Secretary of State in Georgia und selbst Republikaner.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Trump hatte Raffensperger auch vorher schon mehrfach gedroht, er solle die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl auf Georgia - der Staat ging an Biden - nicht bestätigen. Trump hat diverse Tweets retweetet, in denen suggeriert wird, dass Raffensperger und der Rep. Gouverneur

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Kemp verhaftet und des Hochverrats angezeigt werden sollen, und Schlimmeres. Es ist wohl kaum möglich, zu sehr zu betonen, wie absolut bizarr diese Aufnahmen wirken. Wir hören einen abgewählten Präsidenten der USA, der einem Angehörigen derselben Partei droht, schmeichelt, usw.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): um ihn dazu zu bringen, Trump als autokratischen Herrscher zu installieren - das bedeutet es nämlich, wenn man den Willen des Volkes in einer demokratischen Wahl übergeht. Gehen wir mal ins Detail. Trump versucht es zunächst mit Schmeicheln:

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Es sei doch nicht schlimm, zuzugeben, dass man sich verrechnet habe. Raffensperger sagt Trump, dass er falsche Daten und Zahlen habe. Trump zählt ein paar absurde Verschwörungsmythen auf, wie der Wahlbetrug ausgesehen haben sollte: "Haben sie (Dominion) einige der inneren Teile

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): ...der Wahlmaschinen ausgetauscht und sie durch andere ersetzt?" Kurze Stille, dann sagt Raffensperger: "Nein." Trumps Erwiderung, in spöttischem Tonfall: "Bist du sicher, Brian? Bist du sicher?" Dann, in einem weiteren Ausschnitt:

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Trump verlegt sich aufs Drohen, wie man es aus schlechten Mafiafilmen kennt: "Du solltest eine akkurate Wahl haben wollen. Und du bist ein Republikaner." Eine Erinnerung an Raffensperger, wo seine Loyalität liegen sollte: nicht bei der Demokratie, sondern der Partei.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Raffensperger erwidert, man habe eine "akkurate Wahl" - Trump fährt ihm über den Mund und verneint das vehement. Ein weiterer Ausschnitt: "Du weißt was sie getan haben, und du meldest das nicht. Das ist ein Verbrechen. Das kannst du nicht zulassen."

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): "Das ist ein großes Risiko für dich und für deinen Anwalt, Ryan. Ein großes Risiko" - Trump droht Raffensperger offen. Er hätte genauso gut sagen können "lovely democracy you have here, would be a shame if something happened to it"

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): "Ich setze dich darüber in Kenntnis, dass du es zulässt", sagt Trump im Bezug auf diverse absurde Verschwörungstheorien, mit denen er Raffensperger bombardiert hat. Dann der offene Aufruf zum Betrug "Schau, ich will einfach 11.870 Stimmen finden"

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): "Sag mir Brad, was machen wir jetzt? Wir haben die Wahl gewonnen und es ist nicht fair, sie uns so wegzunehmen. Und es wird teuer bezahlt werden, auf verschiedene Weisen. Und ich denke du wirst sagen müssen, dass du es nochmal untersuchst" Noch ein Drohung.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Raffensperger beharrt darauf, dass seine Zahlen richtig sind und sagt die Entscheidung läge bei den Gerichten. Weiterer Ausschnitt: Trump wird wütend. "Laut dem Gesetz darfst du keine falschen Zahlen für Wahlergebnisse melden. Das darfst du nicht und das hast du getan."

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): "Und ehrlich, das sollte schnell gehen, ihr solltet euch morgen treffen, denn ihr habt demnächst eine große Wahl und wegen dem, was ihr dem Präsidenten angetan habt - die Bevölkerung von Georgia weiß, dass das Betrug war - und wegen dem, was ihr dem Präsidenten angetan habt,...

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): "...gehen jetzt viele Leute nicht raus und wählen, und viele Republikaner werden negativ abstimmen, weil sie hassen, was du dem Präsidenten angetan hast" Keine Ahnung, was negativ heißen soll oder warum er von sich in der dritten Person spricht, aber eines wird deutlich:

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Trump installiert Raffensperger schon einmal als Sündenbock,sollten die Republikaner am 5. Januar in Georgia verlieren, weil nicht genug Republikaner zur Wahlurne gegangen sind. Dabei ist es die Folge von Trumps eigenen Lügen vom Wahlbetrug, wenn seine Anhänger nicht wählen gehen

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Uuund wieder zurück zum Schmeicheln: "Und du würdest respektiert werden, wirklich respektiert werden, wenn diese Sache vor der Wahl geklärt werden könnte."

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Die volle, einstündige Aufnahme konnte ich bisher noch nicht finden, es scheint, als habe die WaPo das gesamte Tape noch nicht veröffentlicht - aber eines wird schon aus diesen Ausschnitten klar: Trump versucht, einen Staatsbeamten einzuschüchtern, ihm zu drohen,

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): fordert die Änderung des Wahlergebnisses zu seinen Gunsten. Das ist kriminell - ich bin keine Juristin, aber da dürften diverse Gesetzesverstöße auf Staats- und Bundesebene drin sein. Schaut u.a. auf den Account von @patorrezlaw für mehr Infos, er ist Experte.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Und bevor ich es in all dem Irrsinn vergesse: in den nächsten Tagen werden wir bestimmt diverse "Think Pieces" dazu lesen, wie Paul Ryan mutig für die Demokratie eintritt - zwei Dinge dazu. Erstens: Dass er sich erst jetzt äußert, sollte an sich schon genug aussagen.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Zweitens, und viel entscheidender: Ryan sitzt im Fox Board - und profitiert damit finanziell von den Verschwörungsmythen, die Carlson, Ingraham, Hannity und Co verbreiten. Glaubwürdigkeit sieht anders aus. Jesses.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Zurück zu den #TrumpTapes - ich denke, wir können uns sehr sicher sein, dass die nur die absolute Spitze des Eisbergs sind. Wer weiß, wie viele Election Officials Trump noch angerufen und bedroht hat. Es ist ein unentschuldbarer Akt.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Und bevor es jetzt, sollten doch eine Republikaner Trump jetzt kritisieren heißt, sie hätten ja doch Rückgrat bewiesen: Nein. Wer bis hierher mitgemacht hat und Mitglied der Partei geblieben ist, hat sich mitschuldig an dem gemacht, was dort geschieht.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Dass Kemp und Raffensperger als Verteidiger der Demokratie gefeiert werden, ist übrigens an sich schon absurd genug - sie haben mit allen Mitteln versucht, Wählerrechte zu beschneiden, um es für BPoC in Georgia schwerer zu machen, zu wählen oder sie gar ganz daran zu hindern.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Das Ganze geschieht nicht erst seit gestern, sondern seit langem. Dass die Weigerung, die Ergebnisse einer Wahl nicht einfach zu fälschen, als heroischer Akt gilt, dem applaudiert werden muss zeigt, wie tief unten im Keller die Latte für Republikaner gerade liegt.

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Trump zeigt hier wieder einmal das, was @sarahkendzior uns seit vier Jahren sagt: Trump nutzt mafiöse Methoden, um seinen Willen zu bekommen. Das zieht sich durch seine gesamte Laufbahn. Erinnern wir uns nur an die Ukraine. (Gefühlt Jahrzehnte her, because what even is time)

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): Die ganze Stunde Aufnahme wurde jetzt von der Washington Post veröffentlicht. Ich ziehe mir das jetzt rein und morgen gibt's dann die Fortsetzung dieses Irrsinns, die Aufarbeitung schaffe ich heute Abend nicht mehr ganz. Für 10€ Patrons: Ihr bekommt den Spaß als längeres...

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): ...Audio-Wahlupdate. und, weil's so schön war, der obligatorische Werbeblock: Wenn ihr könnt und mögt, findet ihr mich bei Patreon. Für unterschiedliche Tiers gibt es Extras - Podcast, Essays, Hundebilder, stöbert doch mal durch. Jedes bisschen hilft❤️ https://www.patreon.com/annikabrockschmidt

Annika Brockschmidt (@ardenthistorian): (Oh Gott es ist quasi ein Trump Monolog bisher.) #TrumpTapes