Manfred Etscheid war den meisten Mitgliedern der GEW NRW und der Bundes-GEW (dort auch für den Ausschuss Migration, Diversity und Antidiskriminierung tätig) bekannt als der Gesundheitsexperte schlechthin, mit dem Spezialgebiet Schadstoffbelastungen / Gefahrstoffe.
Alles, was mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz für Kolleginnen und Kollegen in allen Bildungseinrichtungen hier in NRW und darüber hinaus in anderen Bundesländern zu tun hatte, erfragt, erarbeitet, fundiert thematisch kommentiert wurde, werden musste: Manfred stellte sein enormes Wissen und seine langjährigen Erfahrungen zur Verfügung, erweiterte beides ständig mit den Problemstellungen, die an ihn herangetragen wurden. Engagierte sich vielfach über seine Kräfte hinaus: im Hauptpersonalrat Gesamtschulen, im Referat F Personalvertretungsrecht, in der Arbeitsgruppe Arbeits- und Gesundheitsschutz und dann in dem aus dieser AG entstandenen Referat L. Besuchte schadstoffbelastete Bildungseinrichtungen, referierte auf Personalratsschulungen, hielt Referate zum Thema auf Anfrage - und vermittelte gleichermaßen die rechtlichen Grundlagen sowie deren Bewertungen für die Weiterarbeit, auch in der Öffentlichkeit.
Noch während seiner Erkrankung gab er wichtige Impulse und meldete sich sogar noch kurz vor seinem Tod mit einem vom WDR gesendeten Hörerbeitrag zum investigativen Journalismus bezüglich der Schwierigkeiten für Journalisten, an Informationen zur Gesundheitsgefährdung an Schulen zu kommen.
Er war mutig und insistierend in seinen berechtigten Forderungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz aller an ihrem Arbeitsplatz Betroffenen in der GEW NRW, in seinen Forderungen an die GEW NRW, an Kommunen, Landtag, Landesregierung und Ministerien. Wer sich so in den Zielen einer besseren Gesundheitsfürsorge und Gesundheitsvorsorge verliert wie Manfred Etscheid, eckt schon mal an, ist unbequem. Aber Manfred hat seine Vorreiterrolle angenommen, trotz vieler Enttäuschungen auf diesem Weg.
Als ich meine Zusammenarbeit mit ihm im Referat F 1988 begann, konnte er mich gleich für seine Vorhaben zum Thema Gesundheit am Arbeitsplatz gewinnen. Es gab dann eine feste Gruppe von Menschen, die seine gesamte Persönlichkeit und sein Engagement in der Sache hoch wertgeschätzt haben. Nur mit Manfred haben wir in der GEW NRW den Arbeits- und Gesundheitsschutz so etablieren können und von ihm unendlich viel gelernt und profitiert. Danke Manfred! Traurig, dass du selber dir nicht mehr helfen konntest. Dein Wirken in der GEW NRW wird noch lange fortleben.
Renate Boese, ehem. stellv. Landesvorsitzende,
und stellvertretend für alle Mitglieder im Referat L und der langjährigen AGAG
Anne Ruffert