Posts for Tag: Krieg

Interview mit Paul Schreyer zum Thema „Keiner interessiert sich mehr für Schuld an Terroranschlägen“

Paul Schreyer

Foto: Dorina Köbele-Milas

Sie blicken also trotz der gegenwärtig prekären geopolitischen Lage auch positiv in die Zukunft?

Aus Prinzip. Die Situation ist doch so, daß wir gegenwärtig mit einer Fülle von negativen Meldungen bombardiert werden. Die Abendnachrichten scheinen nur noch aus Meldungen von der Ukraine, dem Irak, Syrien, Gaza, NSA, NSU und Naturkatastrophen zu bestehen. Das führt gesellschaftlich gesehen zu einer Lähmung. Diese extreme Fixierung auf das Negative und anscheinend Ausweglose ist ein Nährboden für Fatalismus. Wir leben in einer Umbruchzeit, in der das Negative irgendwann sein Maximum erreicht, während im Hintergrund schon die progressiven Strömungen wachsen. Derzeit sind sie noch kaum öffentlich und medial sichtbar, aber es gibt sie. Ein Indikator für das Ende der Lethargie sind, wie erwähnt, die massenhaft kritischen und verärgerten Leserkommentare seit Beginn der Ukraine-Krise im Frühjahr. Im letzten Jahr hat sich über die Berichterstattung zu den Snowden-Leaks langsam und stetig ein öffentlicher Unmut gebildet, der zwar immer noch nur eine Minderheit der Bevölkerung erfaßt hat – doch einmal gewecktes kritisches Potential verschwindet eben auch nicht wieder einfach so. Ich habe den Eindruck, daß wir derzeit eine Trendwende erleben, in der die Meinungsschlacht um die Ukraine vielleicht im Rückblick einmal als der entscheidende Punkt betrachtet werden wird.“

Voller Text bei bei Junge Welt

US-Geheimdienstveteranen schreiben offenen Brief an Merkel

Die "Veteran Intelligence Professionals for Sanity" (VIPS) fordern die deutsche Bundeskanzlerin auf, beim kommenden NATO-Treffen harte Fragen zu stellen

Bei den Unterzeichnenden handelt es sich um ehemalige Mitarbeiter der US-Geheimdienste wie etwa den früheren technischen Direktor und NSA-Mitbegründer William Binney, die diesen ungewöhnlichen Schritt unternehmen, um sie noch vor dem Nato-Treffen vom vierten und fünften September über ihre Ansichten zu informieren.

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Deutsche Fassung des Briefes

Der Überfall auf den Antikriegstag

„Wer das Völkerrecht verteidigen will und wer die Menschenrechte durchsetzen will, der darf sich nicht einfach nur auf aus der Aktualität entsprungene politische Abwägungen stützen – und seien sie noch so moralisch begründet -, er muss auf die Institutionen des Völkerrechts und zur Einhaltung der Menschenrechte setzen und daraus sein Vorgehen legitimieren. Alles andere ist die Rückkehr zum Faustrecht.

Der Überfall auf Polen, wäre ein Gedenken wert gewesen, wie Kriege verhindert werden könnten. Stattdessen wurden Reden gehalten, mit denen Kriegs- und Waffeneinsätze legitimiert werden. Das nenne ich einen Überfall auf den Antikriegstag.“

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