„wenn ignoranz der abstandsregelungen am anfang der hiesigen coronakrise auch ein „fuck you“ der jüngeren generation an die älteren war, sind dann die jetzigen bemühungen schüler_innen schnellstmöglich wieder zur leistung zu bringen das „fuck you“ der älteren an die jüngeren?
ok man verzeihe mir diese kleine zuspitzung, aber ich frage mich schon, wo in solchen entscheidungen wie der schulöffnung die derzeit so oft beschworene solidarität steckt? wenn alleine schon klar ist, dass unsere schulstrukturen schutz vor corona ziemlich unmöglich machen?
davon abgesehen, dass auch jugendliche unter den psychischen folgen der aktuellen lage leiden (von vorheriger belastung durch leistungsdruck ganz zu schweigen) und jetzt aber schön ohne unterstützung bei der verarbeitung wieder ins hamsterrad zurück sollen. (same: lehrpersonal.)
solidarischer wäre es imo, mal kurz auf den leistungsgedanken zu scheißen (krasse idee, i know) und stattdessen konsequent dafür zu sorgen, dass niemandem daraus ein nachteil erwächst. d.h. auch eltern nicht home office + kinderbetreuung + home schooling überzustülpen.
warum wird gerade nicht an betreuungskonzepten zur entlastung der eltern - gerade auch bei jüngeren kids und alleinerziehenden - gearbeitet, die corona einkalkulieren? abseits von schul-/kitastrukturen? warum nur der drang zum back to normal, obwohl es „normal“ nicht (mehr) gibt?
und nein, ich muss jetzt nicht die perfekte idee für ein solches konzept präsentieren, aber es fuckt mich ab, dass selbst die aktuelle lage immer noch nicht dazu führt, unsere bisherigen strukturen zu hinterfragen und grundlegende veränderungen anzustoßen (siehe leopoldina-dings)
was ich sagen will: auf die unterschiedlichen (!) psychischen bedürfnisse und probleme wird bei all dem bislang nicht eingegangen (weil unsere gesellschaft da bisher eh hart versagt) und das ist gerade in der krise fatal. (aber hauptsache dem spargel und den autos geht’s gut)
ich verstehe ja den drang nach „normalität“ (whatever that means) sogar. aber es gibt einen unterschied zwischen geregelte strukturen und sicherheiten schaffen vs. zurück zum hamsterrad, das btw auch ohne corona für die meisten schon sauanstrengend war.
p.s.: und nur damit wir uns nicht falsch verstehen, das menschenfeindliche leistungsgesellschaftskonzept gehört auch „nach corona“ in den müll“