„Wie Propaganda funktioniert, kann man am Beispiel des auf der Absturzstelle gefundenen Teddybärs sehen, den ein Separatist den Kameras entgegengehalten hat. Um die Welt ging ein Bild, auf dem ein nicht sonderlich gepflegter Separatist neben seinen rauchenden Kollegen einen Teddybär hochhält.
Das wurde dann zu dem Vorwurf, dass "betrunkene Gorillas", so etwa der Spiegel, "sich zwischen Kinderleichen so aufführen, als seien sie auf einer Kirmes". Man ist halt so eingenommen von der Richtigkeit seiner eigenen Vorurteile, dass man keinen zweiten Blick riskiert, der die Verve der moralisierenden Attacke auf den einmal ausgemachten Bösen möglicherweise relativieren könnte.
Ob der Separatist betrunken war, ist eine Frage der Spekulation. Ganz offensichtlich, so ein Video, hat er für die anwesende Journalistenmeute den Teddybär hochgehalten. Aber das war keine Geste des Triumphes. Er legte den Teddybär dann achtsam zurück, bekreuzigte sich und zeigte seine Anteilnahme oder Erschütterung. Das war aber nur Thema in Blogs, für die auf das böse Russland fixierten Mainstream-Medien spielte das keine Rolle, für die Politik allemal nicht.“