Nur, damit man hinterher weiß, dass man es vorher schon wissen konnte, aber nichts tun wollte.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (1) Es stimmt leider, dass wir langsam unsere Vorbildfunktion verlieren. Statt darüber zu klagen, wie können wir besser werden? Was wäre jetzt wichtig? 

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (2) Klar sagen: 400-500 Tote am Tag plus Tausende Langzeitbehinderte sind zu viel. Die jetzige Strategie wirkt zu schwach. So können wir nicht weitermachen.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (3) Alle Pflegeheime und Risikopatienten werden mit ffp-2 Masken kostenlos versorgt. Dafür muss es eine klar benannte Zuständigkeit geben. Abgabe in Apotheken oder per Post.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (4) In den Schulen werden ab Mittelstufe die Schüler 1/Woche mit Schnelltest getestet. Ein Schüler positiv: Klasse geht für 5 Tage in Quarantäne. In allen Hotspots Wechselunterricht.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (5) In allen Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten Schnelltests 1x/Woche. Kostenlose Belieferung der Pflegedienste durch zentrale Beschaffung.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (6) Sofortige Digitalisierung der Gesundheitsämter durch zentralen Auftrag mit einheitlicher Software, zB SORMAS. Die Umstellung erfolgt im Moment zu langsam und uneinheitlich. Ist fertig genau nach der Pandemie. Die Gesundheitsämter können so nicht funktionieren.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (7) In besonderen Hotspots Lockdown wie im März mit Ausnahme Schule, dort aber Wechselunterricht.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (8) Klare Kommunikation, dass bis April die Impfungen keinerlei Einfluss auf den Pandemieverlauf in  Deutschland haben. In dieser Zeit impfen wir maximal 4% (!) der Bevölkerung.

Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach): (9) Zu Weihnachten sollten wir daran appellieren, auch im Innenraum beim Fest Masken zu tragen. Und viel zu Lüften. Es ist leider so: Das Weihnachtsfest ohne Maske ist diesmal zu riskant. Es gibt zu viele symptomlose Infizierte. Vor-Quarantäne wenn möglich einhalten.


Die Zerstörung von Prof. Streeck

Trickywuh (@Trickywuh): Es raubt mir immer noch den Atem wie Prof. Streeck tausende tote Menschen, die durch Covid19 ihr Leben lassen mussten relativiert hat und weil die Kommentare unter dem letzten Tweet konstruktiv und spannend sind,

noch mal dies⬇️.

1/x

Trickywuh (@Trickywuh): Es ist für mich nicht von Interesse, welche Charakterzüge @hendrikstreeck hat.

Mir ist es einerlei, ob er hybrid, egozentrisch, ein bisschen selbstverliebt oder aber ein super netter, aufopfernder Kumpeltyp ist, der bescheiden und zurückhaltend durchs Leben geht.

2/x

Trickywuh (@Trickywuh): Das sind Kategorien, die mE rein gar nichts zur Sache tun in der Diskussion um Strategien zur Bewältigung der #Coronaviruspandemie.

Ebenso ist es unfair von biographischen, familiengeschichtlichen Gegebenheiten

3/x

Trickywuh (@Trickywuh): auf seine Motivation zu schließen.

Das was er aber medial zum Besten gibt muss die Diskussionsgrundlage sein.

Und da hat er mit seinen Einlassungen endgültig eine rote Linie überschritten, die ich mit meiner Auffassung von ärztlichem Handeln und Denken nicht vereinbaren kann.

4/x

Trickywuh (@Trickywuh): Gegenrede zu seiner Relativierung der Opferzahlen empfinde ich als dringend notwendig.

Ja, wir Mediziner*innen rennen mitnichten blauäugig durch unseren Arbeitsalltag und bilden uns ein, dass wir jede/n heilen und dem Tod ein Schnippchen schlagen können.

5/x

Trickywuh (@Trickywuh): Wir müssen uns überlegen, wann Therapie zur Qual wird und in einem langen Prozess lernen mit den Menschen, die sich uns anvertraut haben loszulassen.

Ebenfalls müssen wir damit zurecht kommen, wenn trotz passabler Aussichten unsere Hilfe nicht mehr gewünscht ist.

6/x

Trickywuh (@Trickywuh): Bei Großschadenslagen ist die Fähigkeit zur Triage überlebenswichtig für die Menschen, die eine Chance auf Rettung haben.

Eine Pandemie ist eine globale Krise, aber der wesentliche Unterschied ist, dass diese eben nicht zwangsläufig zur Triage führen muss.

7/x

Trickywuh (@Trickywuh): Prof. Streeck tut so, als seien die Toten unvermeidbar und er hält die Anzahl für tolerabel.

Und an der Stelle werde ich wirklich ungehalten.

Diese Pandemie ist nicht Ramstein Flugtag, nicht der Tsunami von 2004

und nicht die Explosionskatastrophe von Beirut.

8/x

Trickywuh (@Trickywuh): Durch niedrige Inzidenzen erkranken weniger Menschen und es sterben in der Folge auch wenige.

Ganz simpel.

Keine Großschadenslage, in der man zwangsläufig triagieren muss, sondern eine vermeidbare Krankheit, die andere Länder mit einer #ZeroCovid Strategie gemeistert haben.

9/x

Trickywuh (@Trickywuh): Die Anzahl der Verstorbenen und Langzeiterkrankten sind keine Größe, die uns ein Unfall oder eine Naturkatastrophe beschert.

Wir entscheiden proaktiv wieviele Erkrankte und Tote wir bereit sind zu tolerieren.

Wir kennen die Hebel.

10/x

Trickywuh (@Trickywuh): Im Gegensatz zu Prof. Streeck bin ich nicht bereit 487 Tote und 17270 Neuinfizierte als tolerable, neue Normalität zu akzeptieren und ich empfinde die Lässigkeit mit der er als ärztlicher Kollege solche Zahlen kommentiert und relativiert unerträglich.

11/x

#ZeroCovid #Corona