Evangelische Meinungen

„Mütter und Väter sollen wissen, was sie tun, wenn sie ihren Sohn Soldat werden lassen. Sie lassen ihn zum Verbrecher ausbilden.“

Martin Niemöller, Kirchenpräsident von Hessen-Nassau und Mitglied des Weltkirchenrats, 1959, Quelle

Während sich Pazifisten auf das Vorbild Jesu und die Feindesliebe der Bergpredigt berufen, halten andere, wie der derzeitige Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider, die radikale Gewaltlosigkeit der Pazifisten für nicht praktikabel.

„Die werde ich immer verteidigen, weil sie wirklich ganz viel Recht haben. Es gibt einen winzigen Punkt, wo ich sage: Davon muss man abweichen, weil es die Realität des Bösen in der Welt gibt, die sich mit Gewalt verbindet, und da gibt es Situationen, wo ich nicht ohne Schuld rauskomme, nämlich wenn ich selbst auf Gewalt verzichte und lass sie gewähren, dann werde ich schuldig gegenüber den Opfern, für die ich mich hätte einsetzen können. Wenn ich selber zu Gewalt greife, verstricke ich mich in Gewaltzusammenhänge und werde dadurch schuldig, ich komme nicht raus, so ist die Lage. Aber die Welt ist noch nicht das Reich Gottes und es gibt das Böse als einen realen Machtfaktor.“

Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland rechtfertigt am 27. Januar 2014 im Deutschlandfunk Kriegseinsätze der Bundeswehr, Originalton

Ein deutscher Christ für deutsche Kriege. Weil man sich ja sowieso schuldig macht.