Edmund Stoiber, Markus Söder, Franz-Josef Strauß, Andreas B. Scheuer

Porträt: Untoter des Tages: Franz Josef Strauß

Von Michael Merz

Die CSU schnitzt sich gerade ihr Heimatministerium in Berlin, und alle Großkopferten der Partei sind gefordert. Da war Edmund Stoiber jüngst in der Münchner Staatskanzlei und besuchte seinen Spezi Markus Söder – ein Video der Zusammenkunft veröffentlichte bild.de am Donnerstag und selbst die Kampfwebsite des Kapitals kam nicht umhin, das Treffen der beiden arg derangiert wirkenden Herren als »bizarr« zu bezeichnen. Stoiber hat sich zwar einige Ähs abtrainiert, sagt aber immer noch Schachtelsätze wie den über Söder: »Die letzten Wochen, seit er Ministerpräsident ist, kann ich nur sagen, ich sehe nicht, was er nicht richtig macht und vor allen Dingen sehr viel draußen, das ist natürlich das, was die Menschen von ihrem Ministerpräsidenten erwarten«. Der so Gepriesene zeigt daraufhin auf von ihm reaktiviertes Polstermöbel, in das schon der Säulenheilige persönlich gepupst hatte: »Die sind noch von Franz Josef Strauß selber in Auftrag gegeben worden. Also gute alte Zeiten sind wieder da«.

FJS, der oide Hund, spukt jetzt offenbar auch durch die Straßen Berlins. In Form eines mehr als 30 Jahre alten BMW 325ix, den Strauß, einstiges Mitglied des »Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps«, mal sein Eigen nannte und den nun der neue Verkehrsminister (!) Andreas B. Scheuer stolz wie Bolle knattern lässt. Vergessen bei allen Strauß-Verehrern ist ein Fauxpas, der Scheuer vor vier Jahren ziemlich dämlich dastehen ließ. Damals wurde seine »Doktorarbeit« publik, die er teilweise aus einer Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung abgekupfert hatte. Blöderweise übernahm er auch einen falsch gesetzten Bindestrich zwischen Franz und Josef aus der Originalquelle. Auf den Doktortitel verzichtet Scheuer seither großzügigerweise. Gibt ja auch Wichtigeres: Die guten alten Zeiten sind schließlich wieder da.

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